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Sofortimplantation

Moderne Technologien und Materialien erlauben die Sofortversorgung einer Zahnlücke mit Zahnimplantaten unmittelbar nach dem Verlust eines Zahnes. Vor allem im Frontbereich können sich dadurch neben dem zeitlichen Vorteil für den Patienten auch aus ästhetischer Sicht große Vorteile ergeben. Wir informieren Sie über die grundlegenden Voraussetzungen, die gängigsten Materialien aber auch über die Vor- und Nachteile sowie mögliche Risiken einer Sofortimplantation.

Was ist ein Sofortimplantat?

Die Sofortimplantation ist ein Verfahren, bei dem Implantate direkt nach der Extraktion des natürlichen Zahns eingesetzt werden. Das Implantat wird unmittelbar in das leere Zahnfach eingebracht, während fehlender Knochen im Zahnfach minimal invasiv durch Eigenknochen ergänzt werden kann. Dadurch kann das Implantat schnell mit dem Kieferknochen verwachsen, während das umgebende Weichgewebe in seiner komplexen dreidimensionalen Form (Papillen) erhalten bleibt.

Zur Unterstützung während der Einheilung wird das Weichgewebe von einem Gingivaformer gestützt.

Es ist wichtig zu unterscheiden, dass ein Sofortimplantat nicht dasselbe wie ein sofort belastbares Zahnimplantat ist. Bei einem sofort belastbaren Zahnimplantat kann nach dem Einsetzen eine provisorische Krone angebracht werden.

Sofortimplantation ist ein spannendes Therapiekonzept – aber ACHTUNG!

“Ich kann gut nachvollziehen, dass sich unsere Patientinnen und Patienten im Frontzahnbereich eine schnelle und ästhetische Lösung wünschen. Beim Geschäftsessen oder beim gemütlichen Dinner möchte niemand mit einer Zahnlücke lächeln. Die Sofortimplantation im Frontzahnbereich kann schnell und zuverlässig helfen, wenn die Rahmenbedingungen sorgfältig beachtet werden. Ein unkritischer Einsatz von Sofortimplantaten birgt aber erhebliche Risiken, deshalb ist eine sorgfältige Abwägung aller Faktoren und eine gründliche Diagnostik vor dem Einsatz von Sofortimplantaten unerlässlich.”

Nachfolgend haben wir für Sie Vorraussetzungen, Vor- und Nachteile einer Sofortimplantation zusammengestellt.

Dr. Dr. Jürgen Sterk
Master of Science in Oral Implantology (DGI)

Voraussetzungen für ein Sofortimplantat

  • Eindeutige anatomisch-prothetische Position (i.d.R. nur bei einwurzeligen Zähnen sinnvoll)
     
  • Entzündungsfreies Zahnfach (Alveole) nach der Zahnextraktion
     
  • Stabile knöcherne Wand lippenseitig
     
  • Stabile Weichteilsituation („breiter“ Zahnfleischtyp)
     
  • Fortgeschrittene implantologische Fähigkeiten des Behandlers

Vorteile einer Sofortimplantation

  • Verkürzte Behandlungsdauer: Nur 3 bis 4 Monate, da fast alle Maßnahmen für den Zahnersatz in einer einzigen Behandlung vorgenommen werden können
     
  • Der Verzicht auf  Folgeoperationen und Knochenaufbau außerhalb des Zahnfachs und damit das reduzierte Operationstrauma wirkt sich positiv auf die postoperativen Beschwerden aus
     
  • Schmerzen oder größere Schwellungen entstehen nach einer Behandlung mit Sofortimplantaten eher selten
     
  • Bei korrekter Indikationsstellung und günstigen Voraussetzungen: gutes ästhetisches Ergebnis
     
  • Stabilität und Belastbarkeit ist oft unmittelbar nach der Behandlung recht hoch
     
  • Sie müssen sich kaum in Ihrer Ernährung umstellen und können Ihre Nahrung weitgehend wie gewohnt aufnehmen
     
  • Ihr optische Erscheinungsbild wird durch ein Sofortimplantat schnellstmöglich wiederhergestellt:  Eine Lücke im Frontzahnbereich wird umgehend geschlossen und ohne die üblichen Wartezeit beim Setzen eines Implantats mit einem Provisorium versorgt.

Nachteile und Risiken bei Sofortimplantaten

  • Nicht geeignet bei zu geringem Knochenangebot: Wenn nicht ausreichend Knochenhöhe vorhanden ist, um das Implantat vollständig im Knochen zu versenken
     
  • Eine Sofortimplantation ist meist nur bei einem Zahn mit einer einzigen Zahnwurzel möglich. Ein Zahn im Backenzahnbereich hat mehrere Zahnwurzeln – deswegen ist es in diesem Bereich nur in Ausnahmefällen ein Sofortimplantat angezeigt
     
  • Nur möglich, wenn der entfernte Zahn nicht entzündet war und keine Zysten vorhanden sind. Die Implantation in eine bakterielle Entzündung hinein sollte unbedingt vermieden werden
     
  • Erhöhtes Risiko des Implantatverlustes (Restentzündung?)
    · ästhetisches Risko nur bei idealen Voraussetzungen kalkulierbar
    · erschwertes Handling
    · Knochenaufbau durch geringes Weichgewebeangebot (zur Deckung) erschwert

Der Traum von neuen Zähnen an einem Tag

Unser Fazit zu Sofortimplantaten

Ist ein Sofortimplantat bei Ihnen möglich und sinnvoll, sparen Sie viel Zeit. Es ergibt sich eine verkürzte Einheilzeit, häufig sind die postoperativen Beschwerden weitaus geringer. Eine zweite Operation zur Eröffnung (Freilegung) des eingeheilten Implantates ist häufig nicht erforderlich. Manchmal können Sofortimplantate auch unmittelbar mit einem Provisorium versorgt werden. Eignet sich Ihr Kiefer für Sofortimplantate, erzielen Sie also Vorteile und sollten in jedem Fall über diese praktische Alternative zum klassischen Implantat nachdenken.

Die Bewerbung von Sofortimplantaten in den Medien ist oft unseriös und kritisch zu hinterfragen. Die Erfolgsaussichten sind bei den richtigen Voraussetzungen und in erfahrenen Händen hoch, aber es gibt keine sicheren Belege für den beworbenen Knochenerhalt und bessere ästhetische Ergebnisse. Solche Versprechen ohne genaue Kenntnis der Patientenvoraussetzungen sind als unseriös einzustufen und äußerst kritisch zu hinterfragen. In den meisten Fällen ist ein zweistufiges Verfahren sicherer.

In unserer Praxis im Herzen von Bad Saulgau beantworten wir alle Fragen rund um das Thema der Implantologie, kompetent und ausführlich! Sie werden sich wohl fühlen!

Ihr Praxisteam Dr. Dr. Jürgen Sterk

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